Hinkelmann Honig

Artenschutz

Als Imker:in ist es ganz wichtig, dass man entgegen der geläufigen Meinung, dass Imker:innen mit ihrer Bienenhaltung Artenschutz betreiben, die Zaungäste eben darüber aufklärt, dass dem nicht so ist. Ganz im Gegenteil! Einige Studien stellen fest, dass in den Gebieten, in denen eine Vielzahl an Honigbienenvölker vertreten ist, Wildbienen und auch andere Bestäuber-Insekten verdrängt werden. Besonders in Naturschutzgebieten stellt dies ein großes Problem dar.

Darüber hinaus ist es auch nicht richtig Honig- und Wildbienen unter dem Begriff des „Bienensterbens“ besonders in den Fokus zu stellen. Die ursprüngliche und wildlebende Dunkle Biene Apis mellifere mellifera gilt zwar als ausgestorben. Die domestizierte Honigbiene Apis mellifera ist aufgrund der Imkerei aber alles andere als gefährdet. In Deutschland lassen sich rund 550 Wildbienenarten nachweisen, denen besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wildbienenhotels sind im Trend und schmücken mittlerweile viele Privatgärten. Auch Blühstreifen werden in der Landwirtschaft und in den Vorgärten angelegt. Allerdings schützt man damit kaum die Arten, die es wirklich nötig haben. Ein Großteil der Wildbienen nistet im Boden und ist auf ganz bestimmte Pflanzenarten, sogar oftmals auf eine einzige Art, spezialisiert. Auch wenn das Bauen und Aufhängen von Bienen- bzw. Insektenhotels zu einem wachsenden Umweltbewusstsein beiträgt, muss noch viel Aufklärungsarbeit zum Artenschutz betrieben werden.

Insgesamt ist die Artendiversität der Insekten gefährdet. Dabei sind z. B. Schmetterlinge und Heuschrecken viel stärker gefährdet als es Wildbienen sind, warum sie dennoch stärker im Fokus stehen liegt vermutlich daran, dass sie einen Großteil unserer Kulturpflanzen bestäuben und somit essenziel an unserer Nahrungsmittelproduktion beteiligt sind.